Schachfreunde nehmen Abschied von Olga Klassen
(geb. am 11.07.1988 – verstorben am 24.03.2019)
Eine nicht gehaltene Grabrede
Am offenen Grab einer viel zu früh verstorbenen Schachfreundin die richtigen Worte zu finden, ist nicht einfach, zu reden jedoch sehr schwer. Es fehlen nicht die Worte, es fehlt einfach die Kraft.
Liebe Olga,
Du bist als junges Mädchen unserem Schachklub in Kaiserslautern beigetreten und warst bis zu Deinem Wohnsitzwechsel viele Jahre Mitglied in unserem Verein.
Du warst intelligent, zielstrebig, talentiert, ehrgeizig, zupackend und in der Schule, im Studium und beim Schachspiel erfolgreich. Du hast das Leben stets und gut gemeistert.
Nach Abschluss des Studiums für das Lehramt begann für Dich ein neuer Lebensabschnitt. Doch dann wurdest Du krank und nach einer erfolgreichen REHA konntest Du Deinen geliebten Beruf wieder – wenn auch nur für kurze Zeit – ausüben. Die Krankheit kam leider zurück; die erneute REHA brachte keine Besserung.
Als Schachspieler trifft man viele Entscheidungen am Brett. Als Schachspieler weiß man, wann der Kampf aussichtslos ist. Dies ist stets eine sehr persönliche Entscheidung.
Kein Außenstehender kann beurteilen, wann die Lebens- und Überlebenskraft zu Ende geht und man keinen Ausweg mehr findet. Niemand darf diese persönliche Entscheidung be- und verurteilen.
Nicht nur in der Meistertafel des PSB werden wir Deinen Namen als Pfalzmeisterin im Jahr 2005 in Erinnerung behalten. Deine Schachfreunde werden Dir stets ein ehrendes Angedenken bewahren.
Ein kleines Gedicht von Lisl Güthoff:
„Keiner kennt die Antwort.
Jeder fragt umsonst.
Niemand kommt von dort,
wo Du nunmehr wohnst.
Nur der Glaub allein
lässt uns aufrecht stehn,
lässt den Schmerz daheim –
und uns weitergehn.“
Klaus Kehrein, Ehrenvorsitzender der SG K’lautern 1905 – Ehrenpräsident PSB